„Was bedeutet das für Dich – nichts tun?“ Diese Frage stellte ich in den letzten Tagen einigen Menschen. Hier einige Antworten, die ich erhalten habe:

„Naja, wenn ich net in der Arbeit bin, dann daddel ich halt a bissl in facebook rum oder zieh mir was in Youtube rein oder so…“
„Nichts? Einfach gar nichts? Das ist doch langweilig!“
„Nichts tun – hm – wie soll das denn gehen? Irgendwas macht man doch immer!“
„Nichts? Ja, das ist für mich sowas wie meditieren, oder vielleicht schöne Musik hören…“

Dann stellte ich die Frage mir selbst. Ich stellte erstaunt fest, wie lange ich selbst schon nicht mehr „einfach nichts“ getan hatte. Also tat ich es einfach.

ABSOLUTE STILLE. SICH AUFDRÄNGENDE GEDANKEN. SCHLECHTES GEWISSEN: WIE, DU MACHST EINFACH NICHTS?

Es fiel tatsächlich unheimlich schwer, einfach „nichts“ zu tun, nichts zu denken, sich durch nichts abzulenken, weder Musik noch etwas anderes. Dieses seltsame schlechte Gewissen, dieses Gefühl von innerer Unruhe, was ist das nur, fragte ich mich? Ich ging in Verbindung mit meinem schlechten Gewissen und fragte es, warum es denn hier sei, was es mir denn zu sagen hätte.

Es wollte mir alles Mögliche einreden. Dass man doch nicht einfach nichts machen kann. Irgendwas gibt es immer zu tun, man muss doch Zeit effektiv nutzen, irgendein Ziel muss es immer geben. Und es ist selbst das noch ein Ziel sich zu sagen:“ So, jetzt mache ich eine Entspannungsübung, damit ich danach entspannt bin!“.

Es kostete mich einige Mühe und Tricks, mein schlechtes Gewissen sanft aber bestimmt zu beruhigen. Und dann, erst dann, konnte ich spüren, was wirkliches „Nichts tun“ ist.

Es ist ein Sein ohne ein Wozu.
Es ist ein Sich-spüren ohne Bewertung.
Es ist ein ICH BIN.

Das süße Nichtstun – versuche es mal! Du wirst feststellen, wie schwer es Dir fällt – und wie gut es Dir am Ende tut.

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